Im Herbst 1981 erhielt das Naturhistorische Museum Mainz über das Geologische Landesamt Rheinland Pfalz eine der bedeutendsten geowissenschaftlichen Sammlungen: vom Bayerischen Geologischen Landesamt in München wurde die Rheinpfalz-Sammlung nach Mainz geholt. Sie umfasste ca. 2.200 Mineralproben und ca. 5.000 Gesteine der ehemals bayerischen Rheinpfalz. Die Funde stammen, soweit nachweisbar, aus den Jahren zwischen 1860 und 1935, sind z.T. jedoch noch beträchtlich älter.

Diese einmalige Sammlung des Oberbergamtes München wurde größtenteils zusammengetragen von den Geognosten Dr. H. Arndt, Dr. O.-M. Reis und Dr. A. Schwager und viele der Stücke fanden Eingang in die Literatur jener Jahre [z.B.: ARNDT, REIS & SCHWAGER (1920), REIS (1906), REIS (1919), SCHMIDT & REIS (1915)].

Die Rheinpfalz-Sammlung umfasste Erze, Mineralien und Gesteine aller in Betrieb befindlichen Bergwerke der Jahrhundertwende im Gebiet Rheinhessen, Pfalz und Saar-Nahe-Bergland. Sehr reichhaltig wurden vor allem die Achatvorkommen, die Kupfer-Silbererz-Gruben bei Imsbach am Donnersberg und die Quecksilbervorkommen der Nordpfalz besammelt.

Die Rheinpfalz-Sammlung stellte die größte Beleg- und Schausammlung vom 500-jährigen Quecksilber-Bergbau dar. Im Jahre 1982 konnte an einem dieser alten Stücke von Obermoschel das neue Mineral Shakhovit (ein Quecksilber-Antimon-Oxid) entdeckt und beschrieben werden. Die sehr seltenen Paragenesen der Quecksilber-Vererzungen lassen bei genaueren Untersuchungsmethoden weitere Neufunde aus dieser Sammlung erhoffen.