Für die kleinsten der alten Kupfererz-Gruben in Imsbach ist heute Name „Bienstand-Stollen“ gebräuchlich. Dieser Name für die im oberen Katharinental gelegene Grube ist erst in jüngster Zeit entstanden. Ihr ursprünglicher Name ist unbekannt. Auf einem Grubenplan des frühen 20. Jahrhunderts ist der Stollen nur angedeutet dargestellt und mit der Bezeichnung „Kupferlöcher“ versehen.

Der Beginn der bermännischen Arbeiten am Bienstand-Stollen lag sicher in der frühen ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er wurde innerhalb einer kleinen, auch über Tage ausstreichenden Vererzungszone angelegt, in der die dort angetroffenen Reicherznester abgebaut wurden. Die Einstellung des Betriebes erfolgte um oder bald nach 1556, zu der Zeit, als der Imsbacher Kupfer-/Silbererzbergbau insgesamt zum Erliegen kam.

In der zweiten Betriebsperiode im 18. Jahrhundert wurde der Stollen offenbar nicht bearbeitet. In dem zahlreich vorhandenen Urkunden- und Aktenmaterial, insbesondere die Arbeitsberichte, wird der Stollen nicht erwähnt. Der Grund dafür mag gewesen sein, dass die hier vorhandenen, wenigen Reicherze bereits gewonnen waren und die noch verbliebenen Imprägnationserze den damaligen Erwartungen nicht entsprachen.

Ab 1917 wurde wie die anderen Gruben in Imsbach auch der Bienstand-Stollen nochmals betrieben. Die inzwischen entwickelte verbesserte Laugetechnik erlaubte nun die Verwendung der im Bienstand-Stollen nur noch vorhandenen geringen Mengen an Armerzen. Ob und welche Menge davon in die Laugerei in Imsbach gelangte ist nicht bekannt. Als 1919 die Laugerei geschlossen wurde, kam auch für den Bienstand-Stollen das Ende.

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