Der Eisenweg (E)
Übersicht:
Länge: 5,5 km
Höhenmeter: 282 m Auf- und Abstieg
Dauer: ca. 1:45 h
Schwierigkeit: mittel (festes Schuhwerk erforderlich!)
Gelände: teils schmale, felsige Pfade und stellenweise sehr steile An- bzw. Abstiege
Link: Tourenplaner
Download: Wegbeschreibung und GPX-Datei (als *.ZIP)
Beschreibung:
Eine Wanderung auf dem streckenweise recht steilen und schmalen (gutes Schuhwerk ist erforderlich!), mit 'E' gekennzeichneten 'Eisenweg' heißt Begegnung mit Relikten von fast 2.000 Jahren Geschichte in den Wäldern um Imsbach. Noch unvorstellbar älter ist das Gestein, Rhyolith genannt, auf dem der Weg angelegt wurde: 290 Millionen Jahre ist es her, dass Magma aus großer Tiefe emporquoll und den Berg formte, den wir heute Donnersberg nennen. Erst lange nach seiner Platznahme entstand auch das, was die Menschen hier seit gut 2.000 Jahren aus dem Berg gewonnen haben, nämlich das Eisenerz.
Zwei rund 1,5 km lange und bis zu mehrere Meter mächtige Erzgänge lieferten im Laufe vieler Jahrhunderte reichlich Eisen.
Anfänglich wurde es hier, später dann bei der nahegelegenen Eisenschmelz und in Hochstein bei Winnweiler verhüttet. Eisenerz hatte auch für das Wirtschaftleben der Menschen im Mittelalter eine zentrale Bedeutung. Es kann deshalb vermutet werden, dass der Schutz der Erzvorkommen mit ein Grund dafür war, dass auf einer Höhe unmittelbar über den Erzgruben eine Burg erbaut wurde, die Burg Hohenfels. Nach ihrer Zerstörung im 13. Jh. sind heute nur noch wenige Reste der einst mächtigen Anlage erhalten. Der Eisenerzbergbau bei Imsbach aber überdauerte das Ende der Burg um rund ein halbes Jahrtausend, bis Ende des 19. Jh. die hier gewinnbaren Erzvorräte weitestgehend erschöpft waren.
Die Karte zum Eisenweg.
Der 'E' beginnt nahe des südlichen Endes der Eisenerzgänge, beim sogenannten 'Eisernen Tor' [1]. Es stellte das bis Mitte des 18. Jh. den am tiefsten gelegenen Eingang (bergmännisch als Mundloch bezeichnet) zu einem weitverzweigten Stollensystem dar. Über ihn wurden die Grubenwässer abgeleitet und er diente auch zur Frischluftzufuhr. Direkt neben dem 'Eisernen Tor' steht eine Tafel, auf der über die Geschichte des Eisenbergbaus bei Imsbach informiert wird.
Günstiger Weise folgt man ab dem Eisernen Tor dem E zusammen mit dem Kupferweg 2 (K2) am Rand einer Wiese hinein ins Langenthal. Nach einigen hundert Metern trifft man auf den heute verschütteten Stolleneingang [2] eines Stollens samt den dazugehörigen Abraumhalden aus dem 18. Jahrhundert. Wie aus einer alten Karte hervorgeht, ließ ihn damals die Familie Gienanth, angelegt. Er führt nach Osten unter ihre Eisenerzgrube und diente dort zur Wasserlösung und Bewetterung. Der Eisenweg trennt sich hier vom K2 und führt weiter in das Langenthal hinein und folgt dabei dem Talgrund.
Zunächst folgt nun ein Teil des Weges ohne Bergbauspuren. Nach einigen Metern macht der Weg eine Kurve und man befindet sich wieder mitten im zentralen Bereich des vergangenen Eisenerzbergbaus. Nun begleiten zahlreiche Halden [3], anfangs beidseitig des Weges, später dann nur noch auf seiner rechten (östlichen) Seite. Das Tal folgt nun dem Verlauf der beiden Erzgänge. Der eine liegt etwa unter dem Talgrund, der zweite wenige 10-er Meter östlich davon. Die großen Abraumhalden zeugen davon, dass im Laufe von vielen Jahrhunderten auf der Suche nach Eisenerzen ein ausgedehntes Grubensystem aus Stollen und Schächten mühsam in das harte Rhyolith-Gestein des Donnersberges gehauen wurde.
Bald schon erreicht man den sogenannten 'Pflanzgarten' [4], der im letzten Jahrhundert vom Forst auf der riesigen Halde unterhalb des sogenannten "Schwarzen Schachtes" angelegt wurde. Dieses Gebiet war bis zuletzt (194?) eines der Versorgungszentren des Eisenbergbaus im Langental. Eine Tafel unweit des 'Marx-Georg-Brünnchens' berichtet über die Bergbaugeschichte in diesem Gebiet. In früheren Jahrhunderten haben hier sogar einige Wohnhäuser der Bergleute gestanden, worauf auch ein Eintrag im Imsbacher Kirchenbuch hinweist '... wohnt im Langenthal'.
Der Eiserne Weg folgt nun, stetig ansteigend, weiter dem Talgrund, entlang an vielen, teilweise über 10 m hohen Halden und erreicht schließlich das Gebiet des Imsbacher Bergbaureviers, in dem die ältesten Spuren nachgewiesen wurden. Bei archäologischen Grabungen wurden hier bei drei Eisenverhüttungsplätzen [5] & [6] unter anderem Gefäßscherben gefunden, die aus römischer Zeit stammen. Diese alte Technik der Eisengewinnung ist auf einer Tafel bei den Verhüttungsplätzen erklärt. Nur wenige Meter davon entfernt steht auf der anderen Seite des Weges eine Tafel, die auf die heute noch erhaltenen Reste römischen Bergbaus hinweist und erklärt, ein sogenanntes 'Pingenfeld'.
Nun folgt der mühsamste, da steilste Anstieg des Rundweges. Er wird weiterhin von alten Halden begleitet. In solch einer Landschaft bekommt man eine Vorstellung davon, welche Mühen und Anstrengungen es die Menschen früher mit nur einfachen technischen Hilfsmitteln gekostet hat, Erz und Baumaterial zu transportieren.
Am Ende des Anstieges erreicht man die 'Kronbuchenhütte' [7] an der höchsten Stelle des Langenthales. Die Hütte des Verkehrsvereins Imsbach ist an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet, und bietet dann eine sicherlich willkommene Möglichkeit zur Rast.
Der Eiserne Weg biegt hier nach rechts (Südosten) ab und verläuft jetzt für einige Zeit am oberen Hang des Langenthales, über den alten Gruben. Nach einigen Metern erreicht er die mehr als 1100 Jahre alten Reste der Burg Hohenfels [8], die möglicherweise auch zum Schutz der wichtigen Eisenbergwerke errichtet wurde. Auf einer Tafel wird ausführlich die Geschichte der 1351 zerstörten Anlage erklärt.
Weiter am oberen Hang führt der Wanderweg nun bis zu Lokalität 'Beutelfels' [9], eine schroffe, steil abfallende Felsklippe aus Rhyolith-Gestein (517 m ü. NN), von der aus man bei gutem Wetter einen atemberaubenden Blick in das südliche Umland des Donnersberges hat. Er entschädigt bestimmt jeden für die Mühen des Aufstieges. Einige Bänke und eine Tafel mit Erklärungen der zu sehenden Ortschaften befinden sich hier.
Nun beginnt der Abstieg zurück zum Eisernen Tor. Der Weg ist hier teilweise schmal und in den anstehenden Fels gehauen. Nach einigen 100 Metern erreicht man ersten Relikt des Eisenerzbergbaus: die 'Rote Halde' [10]. Sie liegt direkt über einem der Eisenerzgänge. Die Halde ist auch heute noch weitgehend unbewachsen und fein verteilter Hämatit lässt sie im Sonnenlicht intensiv rot leuchten (siehe dort befestigte Tafel).
Von der Halde aus folgt ein kurzer, steiler Abstieg ins Tal. Vorbei an weiteren Halden des Eisenerzbergbaus erreicht man schon bald die beiden Besuchergruben der BergbauErlebnisWelt-Imsbach: die 'Weiße Grube' (Kupfer, Kobalt, Silber) und die 'Grube Maria' (Eisen) [11].
Von den Besuchergruben ist es nun nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem 'Eisernen Tor'. Nach ca. 300 m, vorbei an mehreren ehemaligen Eisenerzgruben erreicht man wieder den Parkplatz.
Weitere montanhistorische Wanderwege:
- Kupferweg I (K1)
- Kupferweg II (K2)